Aber koi woichs Päckle. Ebbes zum Schbiela, dass se sich au fraied. Kein Problem für die Mama von heute. Die waren früher schon unbeliebt und sind es auch heute noch.
Stimmung im Eimer. Und das will am heiligen Abend nun wirklich keiner. Friede, Freude, Eierkuchen ist angesagt, also, koi woichs Päckle! Dass die Kinderzimmer schon randvoll mit Spielsachen sind, interessiert nicht und dass wir Heilig Abend nicht wegen der Geschenke feiern, genauso wenig.
Also spielen sich an Weihnachten alle Jahre wieder amüsante Szenen bei der Bescherung ab. Der Opa war ausnahmsweise einmal selbst kreativ und schenkt dem Enkelkind einen ferngesteuerten Bagger mit Baustellen-Sound. Das Spielzeug sorgt gleich mehrfach für Lärm: erst kreischt das Kind beim Anblick des blinkenden Riesenbaggers vor Freude, kurz darauf brüllt der Kleine vor Wut, weil der Papa die benötigten Batterien nicht findet.
Während Oma und Tante lautstark auf das Kind einreden, um es zu trösten, findet der Papa zum Glück doch noch passende Batterien. Jetzt wird auch noch die Mama laut und motzt den Opa an: Du haschs ihm doch gschenkt. Ich muss den Bagger-Lärm das nächste halbe Jahr ertragen. Blöd nur, dass er alle anderen jetzt auch nicht mehr versteht, weshalb diese auf sein wiederholtes Hä? Das Kind hat sich inzwischen mit dem Bagger in sein Zimmer verzogen, weil ihm die Erwachsenen zu laut sind.
In diesem Moment kommt die Tante aus der Küche zurück und beschwert sich: Die Kinder sind heute aber wieder laut, man versteht ja sein eigenes Wort nicht. Der Opa muss schon schreien, damit man ihn überhaupt hört. Des hätts domols ned gäba, die wissets ja gar nemma zom schätza. Und alle Jahre wieder sind diese Erkenntnisse im darauffolgenden November wieder vergessen und das Spiel geht von vorn los: Du bsorgsch ja ebbes, gell?
